Erleb­nis­be­richt Fami­li­en­ur­laub mit Mareen und Noah

Hand­bike-Tour ent­lang der Seen im Lau­sit­zer Seen­land, Foto: Nada Quen­zel

Die aus Leip­zig kom­mende Mareen und ihr Sohn Noah fuh­ren gleich zwei­mal nach Senf­ten­berg ins Lau­sit­zer Seen­land, um aus­zu­span­nen und ohne Bar­rie­ren aktiv zu sein. Denn die 40-Jäh­rige hat MS, Mul­ti­ple Skle­rose. Die chro­ni­sche Ent­zün­dung des Ner­ven­sys­tems ist nicht heil­bar, jedoch mit Medi­ka­men­ten und Sport aus­zu­brem­sen. Mareen kann lau­fen, nutzt aber für län­gere Wege den Roll­stuhl bzw. den „hel­fen­den Beglei­ter“, wie sie ihn nennt.

Wir neh­men Sie mit und erzäh­len, wie sie mit ihrem 11-jäh­ri­gen Sohn zwei Wochen­en­den im Lau­sit­zer Seen­land ver­bracht hat.

Ein Som­mer­wo­chen­ende im Lau­sit­zer Seen­land genie­ßen

Das Wochen­ende beginnt mit dem Ein­che­cken im Hotel Lido. Uns bei­den gefällt das Haus: schöne Archi­tek­tur, mas­si­ves Holz. Ein­fach schick. Direkt vor dem Haus ist ein gro­ßer Park­platz. Wir bezie­hen unser Wochen­end­quar­tier im Erd­ge­schoss. Ich kann im Zim­mer gut lau­fen und auch für den Roll­stuhl ist hier viel Platz. Die Türen sind breit, das Bad ist groß, toll. Hal­te­griffe gibt es zwar keine, aber ich komme gut ohne klar. Auch das Restau­rant liegt im Erd­ge­schoss. Also auf zum Abend­essen und end­lich mal nichts tun.

Tag 1: Hand­bi­ken, Schleu­sung und Tisch­ten­nis

Die Sonne hat uns geweckt. Bei dem schö­nen Wet­ter drin­nen früh­stü­cken? Nein. Wir möch­ten viel lie­ber den Mor­gen an der fri­schen Luft genie­ßen. Eine Rampe führt zu den Tischen nach drau­ßen. Noah drän­gelt ein biss­chen – er will unbe­dingt mit dem Rad los und die Gegend erkun­den. Ich kopple das Hand­bike vorn an mei­nen Roll­stuhl und los geht’s. Aber weit kom­men wir nicht, denn nur ein paar Meter vom Hotel ent­fernt liegt der Stadt­ha­fen Senf­ten­ber­ger See. Die brei­ten, ebe­nen Wege des Hafen­ge­län­des finde ich gut. Es macht Spaß, dem Trei­ben hier zuzu­schauen, wenn die Kapi­täne ihre Yach­ten in den Hafen steu­ern. 

Nun fah­ren wir aber auf dem kür­zes­ten Weg in Rich­tung Gei­ers­wal­der See. Auf dem Weg nach Gei­ers­walde kom­men wir an einer Schleuse vor­bei, dem Kosche­ner Kanal. Die­ser ver­bin­det den Senf­ten­ber­ger mit dem Gei­ers­wal­der See. Beson­ders Noah beob­ach­tet auf­merk­sam wie ein Boot nach dem ande­ren geschleust wird.

Wir beide sind viel und gern mit Fahr­rad und Hand­bike unter­wegs. Natür­lich bin ich durch die Erkran­kung ein­ge­schränkt, aber sie bestimmt nicht mein Leben. Ich mache alles, was mir gut­tut, und das ist vor allem viel Sport. Hier im Lau­sit­zer Seen­land gibt es schöne asphal­tierte und breite Rad­wege. Hier kön­nen wir gut neben­ein­an­der fah­ren und uns unter­hal­ten. Da haben die Pla­ner ja wirk­lich mit­ge­dacht! Am Gei­ers­wal­der See steht sogar ein dicker rot-wei­ßer Leucht­turm! Er gehört zu einem Hotel mit Restau­rant – wie am Meer.

Eis­pause bei der Hand­bike-Tour am Senf­ten­ber­ger See, Foto: Tou­ris­mus­ver­band Lau­sit­zer Seen­land, Nada Quen­zel

Vom Leucht­turm aus fol­gen wir nun wie­der dem Rad­weg zurück zum Senf­ten­ber­ger See und legen an der Anle­ge­stelle Gro­ß­ko­schen eine kurze Eis­pause ein. Bei dem war­men Som­mer­tag genau das Rich­tige!

Als nächs­tes kom­men wir am Fami­li­en­park Senf­ten­ber­ger See vor­bei. Den schauen wir uns gleich mal genauer an, denn Noah sieht schon von wei­tem viele Kin­der und weiß sofort, hier kann man jede Menge Spaß erle­ben. Im Fami­li­en­park gibt es neben Spiel­plät­zen und vie­len Spiel- und Sport­an­ge­bo­ten auch bar­rie­re­freie Feri­en­häu­ser. Mei­nen Sohn zieht es zum Tisch­ten­nis. Das ist nicht ganz so meins, aber eine Runde spiele ich mit. Auch im Fami­li­en­park sind die Wege asphal­tiert und auch hin­un­ter zum See geht es auf einem befes­tig­ten Weg. Der ist mir aber ein biss­chen unan­ge­nehm und Noah hilft mir. Dann fah­ren wir wei­ter um den Senf­ten­ber­ger See. Herr­lich grün ist es unter­wegs, und der Wald spen­det Schat­ten. Immer wie­der gibt der Weg schöne Bli­cke auf den See frei.

Ein wenig müde, aber glück­lich von unse­rer Tour kom­men wir im Hotel an. Jetzt duschen, was Schö­nes essen und chil­len. Mor­gen ist ja auch noch ein Tag!

Tag 2: Auf nach Hoyers­werda!

Das Hotel­team hat uns einen Aus­flug nach Hoyers­werda emp­foh­len. Im Schloss ist das Stadt­mu­seum unter­ge­bracht, das bar­rie­re­frei ist und viele Mit­ma­ch­an­ge­bote für Fami­lien hat. Rein ins Auto und ab nach Hoyers­werda! Ich fahre gern mit dem Auto, das spe­zi­ell für mich umge­baut wurde. Das macht mich mobil und unab­hän­gig.
Ange­kom­men im Schloss gibt es einen Fahr­stuhl, der uns ins 1. Ober­ge­schoss zur Aus­stel­lung "Erleb­nis­Reich" des Muse­ums bringt. Hier gehen wir beide auf Zeit­reise und lau­schen an den Hör­sta­tio­nen den Geschich­ten von der Urzeit bis in die Gegen­wart. Wer mag, kann stein­zeit­li­che Werk­zeuge wie einen Stein­boh­rer aus­pro­bie­ren und aller­lei andere Dinge machen. Beein­druckt haben Noah die archäo­lo­gi­schen Funde. Und weil die Ein­tritts­karte für das Museum auch gleich noch für den Zoo im Schloss­park gilt, schauen wir hier natür­lich auch noch rein. Hier fin­den wir eine Auf­tei­lung nach Erd­tei­len vor. Noah fin­det die Erd­männ­chen süß. Die Wege sind ideal für mich – stu­fen­los und fest. Ich kann mich gut bewe­gen und alles sehen. Der Aus­flug nach Hoyers­werda hat sich wirk­lich gelohnt!  

Das Wochen­ende ver­ging viel zu schnell. Uns bei­den hat es so gut gefal­len, dass wir in den Okto­ber­fe­rien unbe­dingt noch ein­mal wie­der­kom­men wol­len. Dann umrun­den wir den Senf­ten­ber­ger See kom­plett und stei­gen auch mal ins Pad­del­boot. Das haben wir nicht mehr geschafft. Aber jetzt weiß ich ja, dass ich hier sehr viel machen kann.

End­lich Okto­ber – unser zwei­tes Wochen­ende!

Unsere nächs­ten drei Feri­en­tage ins Lau­sit­zer Seen­land konn­ten wir kaum erwar­ten. Die­ses Mal woh­nen wir im Strand­ho­tel Senf­ten­ber­ger See. Das Hotel mit sei­ner mari­tim-blauen Fas­sade liegt direkt am Was­ser. Vom Behin­der­ten­park­platz komme ich über eine Rampe bequem ins Haus. Wie schön - von unse­rem Zim­mer und vom Restau­rant schauen wir direkt auf den See. Unser bar­rie­re­freies Zim­mer hat sogar einen klei­nen Bal­kon. Da gibt es zwar einen Absatz, aber der ist nicht schlimm.  

#Fami­li­en­zeit im Lau­sit­zer Seen­land

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#Fami­li­en­zeit im Lau­sit­zer Seen­land

Tag 1: Wir gehen auf ein Pad­del­aben­teuer!

Heute fah­ren Noah und ich mit Fahr­rad und Hand­bike zum Hafen­camp am Senf­ten­ber­ger See. Wir haben uns warm ein­ge­mum­melt und eine Ther­mos­kanne mit Tee dabei. Denn wir wol­len aufs Was­ser.

Es ist das erste Mal für uns beide, dass wir pad­deln. Total auf­re­gend!

In Leip­zig waren wir schon mal mit dem Ruder­boot unter­wegs, aber gepad­delt sind wir noch nie. Die Wege und der Steg am Hafen­camp sind schön breit. Der Steg hat sogar einen spe­zi­el­len Lift. Damit gleite ich ohne Pro­bleme ins Boot. Das sieht viel­leicht ein biss­chen komisch aus, ist aber ein sehr prak­ti­sches Hilfs­mit­tel, um in die Boote, in eine Segel­yacht oder aufs Floß zu kom­men. Eine Mit­ar­bei­te­rin des Hafen­camps hilft mir beim Ein­stei­gen ins Kanu. Noah sitzt vorn, ich hin­ten. Und es geht bes­ser als gedacht. Wir fin­den ziem­lich schnell einen gemein­sa­men Rhyth­mus. Anders als in den Bei­nen habe ich in den Armen rich­tig viel Kraft. Wir pad­deln mun­ter drauf los. Das macht rie­si­gen Spaß! Und uns wird schön warm. In den klei­nen Pad­del­pau­sen genie­ßen wir das wun­der­schöne Land­schafts­bild: Die Bäume legen so lang­sam ihr bun­tes Herbst­kleid an, und über uns tönen Was­ser­vö­gel. Anfangs hatte ich Respekt vor dem gro­ßen See, aber ich fühle mich total sicher. Und rich­tig frei! Noah fin­det pad­deln „cool“ und legt sich mäch­tig ins Zeug.
Nach zwei Stun­den sind wir wie­der an Land. Jetzt haben wir uns aber eine Stär­kung ver­dient. Wir fah­ren wie­der in den „See­stern“ im Fami­li­en­park. Da hat es uns im Som­mer so gut gefal­len.

Tag 2: Mit Hand­bike und Fahr­rad um den Senf­ten­ber­ger See

Noah wollte unbe­dingt noch ein­mal kom­plett um den See fah­ren. Die gut gut 17 Kilo­me­ter sind für uns kein Pro­blem, denn wir lie­ben Rad­fah­ren. Die gut aus­ge­bau­ten und grö­ß­ten­teils ebe­nen Rad­wege sind hier abseits von gro­ßen Stra­ßen und füh­ren durch die schöne Natur. Zwi­schen Hafen­camp und Süd­see ent­de­cken wir mit­ten im Wald einen stäh­ler­nen Aus­sichts­turm und hal­ten an. Ich kann nicht rauf, aber Noah läuft die Stu­fen hoch und macht für mich aus 31 Metern Höhe Han­dy­fo­tos vom Blick auf den See und sei­nen geschütz­ten Inseln mit­ten­drin. Wie still der See jetzt im Okto­ber daliegt! Wei­ter geht es über Niemtsch und ent­lang der Schwar­zen Els­ter in Rich­tung Senf­ten­berg. Ich genieße die Zeit mit mei­nem Sohn sehr und freue mich, dass wir beide hier so aktiv unter­wegs sein kön­nen. Mor­gen geht es wie­der zurück nach Leip­zig.

Das war aber bestimmt nicht unsere letzte kleine Aus­zeit im Lau­sit­zer Seen­land!

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